Selbst die am besten konzipierten Informationssysteme sind nicht etwas Unveränderliches und Statisches. Im Laufe ihres Lebenszyklus werden sie verbessert und erweitert. Sobald neue Kunden- oder Geschäftsanforderungen auftauchen oder aufgedeckte Fehler und Schwachstellen beseitigt werden müssen, werden die Systeme nachgerüstet und mit Patches versorgt. Nicht nur die funktionalen Anforderungen ändern sich im Laufe der Zeit, sondern auch die Art externer Interaktionen mit anderen Systemen und Anwendungen.
Integrierte Anwendungslandschaften und Infrastrukturen
Umfassende IT-Lösungen sind nicht nur komplex und multifunktional, sondern auch, wie lebende Organismen, sehr flexibel und dynamisch. Es ist schwierig, eine klare Grenze um den Anwendungskern eines modernen Informationssystems zu ziehen und zu behaupten, dass man es besitzt und betreibt. In dem Maße, wie sich die Wertschöpfungsketten über die Unternehmen hinaus ausdehnen, werden die Systeme von Anbietern und Abnehmern Teil einer gemeinsamen Informationsumgebung. Somit werden die Infrastrukturen einzelner Marktteilnehmer zunehmend verteilt, gemeinsam genutzt und integriert.
In vielen Anwendungsbereichen sind Daten über eine Vielzahl heterogener IT-Landschaften und vernetzter Komponenten verteilt. Der zuverlässige und sichere Datenaustausch zwischen ihnen ist eine Herausforderung. Die Standardisierung von Protokollen und Schnittstellen sowie die Sicherheit, Interoperabilität und Integration von Informationssystemen, Datenflüssen und Kommunikation stehen auf der Tagesordnung.
Architekturebenen
Ein Informationssystem kann in die folgenden Architekturebenen unterteilt werden:
- Geschäftsarchitektur – Organisationsstruktur und Geschäftsprozesse
- Anwendungsarchitektur – Umsetzung von Geschäftskonzepten und -funktionen in Unternehmensanwendungen
- Technische Architektur – IT- und Netzwerkinfrastruktur
Die Geschäftsprozesse stellen nicht nur die Funktion eines bestimmten Unternehmens sicher, sondern interagieren auch mit Kunden, Kontrollbehörden (wie etwa dem Zoll), Lieferanten, Partnern, Subunternehmern und anderen Marktteilnehmern. Die Einführung von Unternehmenssystemen wie ERP oder CRM erfordert eine Optimierung der Geschäftsabläufe. Systemintegration zielt darauf ab, Geschäftsprozesse zu unterstützen und gleichzeitig die Anwendungen konsistent, zweckmäßig und wirtschaftlich zu halten.
Neue Entwicklungen sollten die Einführung neuer Komponenten und Funktionen von Anfang an berücksichtigen und unterstützen. Auf diese Weise zielt die Integration von Informationssystemen auf die Schaffung intelligenter, flexibler, aktualisierbarer und erweiterbarer Lösungen ab, die in der Lage sind, sich an geschäftliche und technologische Veränderungen anzupassen. Das schützt Investitionen und ermöglicht eine schnelle Anpassung an sich ändernde Nutzer-, Kunden- und Marktanforderungen.